Hüttenrunde durch das Lechquellgebirge

Die Rote Wand
Die Rote Wand

Wir starten unsere Tour um ca. 14:00 Uhr auf dem Parkplatz beim Fischerwirt Zug. Dort kann man nach Rückfrage parken, dafür nimmt der Fischerwirt aber 25€, welche auf den Verzehr angerechnet wird. Von dort aus geht es über die Lechbrücke und weiter den Wegweiser folgend zum Unteren Älpele, welches wir nach ca. 3km erreichen. Bis hier könnte man theoretisch mit dem Wanderbus fahren. Jetzt beginnt auch der eigentliche Anstieg zur Göppinger Hütte. Bis oben sind es noch fast 700 Höhenmeter. Der gesamte Weg ist ein gut ausgebauter Wanderweg in leichtem Alpinen Gelände und einfach zu gehen. Dennoch zehrt auch dieser Weg nach neun stündiger Autofahrt an unseren Kräften. Wie wir dann um 18:00 Uhr an der Göppinger Hütte ankommen, fängt es an, leicht zu regnen und wir dürfen uns das erste Radler gönnen.

Am nächsten Morgen werden wir wieder von der Sonne begrüßt. Ideale Voraussetzungen für unsere heutige Tagesetappe auf dem Wanderweg E4 zur Freiburger Hütte. Der gesamte Weg ist als alpiner Bergweg der Klasse T4 beschrieben. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit werden vorausgesetzt. Die erste dreiviertel Stunde geht es bergauf bis zum höchsten Punkt auf 2400 m unterhalb des Östlichen Johanneskopf. Auf dem weiteren Weg folgt eine Reihe von Seilversicherung im steilen Gelände. Es geht wieder ein wenig bergauf und wieder steil bergab, bis wir nach drei Stunden an einem kleinen Bergsee ankommen und uns die erste größere Pause gönnen. Jetzt wird der Weg einfacher, aber auch unser Wasservorrat schwindet. Die Rettung naht an der Formarinalpe in Form einer Jausenstation mit kühlen Getränken. Leider kommt jetzt auch der Regen und zwingt uns zu einer längeren Pause. Sobald es wieder trocken wird, machen wir uns auf den Weg zur Freiburger Hütte. Wir nehmen den Felsenstieg seitlich des Formarinsee. Der Aufstieg dauert eine halbe Stunde und um halb fünf sind wir an der Hütte. Das Abendessen ist sehr lecker und das ein oder andere Kaltgetränk sorgt für das Auffüllen des Flüssigkeitshaushaltes.

Am dritten Tag steht die Saladina-Spitze mit 2230m auf dem Programm. Besonders eilig haben wir es nach dem Frühstück nicht. Für den Auf- und Abstieg sind ca. 5 Std veranschlagt. Um neun Uhr machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Dieser führt rechts an der Hütte vorbei durch Wiesen, bis wir nach einer halben Stunde ein großes Blockschutt Feld erreichen. Vor uns ist von weitem schon die Felsformation der Saladinaspitze zu erkennen. Auf der rechten Seite von uns ist die Fensterlewand mit einem Herzförmigen Durchbruch im Felsen zu sehen. Nach dem Geröllfeld kann man den Weg am Fuss der Saladinaspitze erkennen. Sieht gar nicht so schwierig aus und ist es auch nicht. Dann kommt die Kehre zum Südgrat. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, aber der Gipfel ist schon zum Greifen nah. Nach einer Stunde fünfzig haben wir schon das Gipfelkreuz erreicht. Wir werden mit einem sagenhaften Rundumblick auf das Lechquellengebirge mit Fensterlewand und roter Wand, den Verwall und weit in die Silvretta hinein. Fast eine Stunde verweilen wir am Gipfel, dann folgt der Abstieg auf dem gleichen Weg. Vor dem Abstieg am Südgrat habe ich schon Respekt. Relativ schnell ist auch die Hütte wieder erreicht. Eigentlich noch zu früh für das Abendprogramm. Deshalb gehen wir nochmal den Felsenstieg hinunter und laufen um den See. Danach können wir die Sonne auf der Außenterrasse und das kühle Bier genießen.

Sonnenuntergang an der Hütte

Nach dem Frühstück sind wir um kurz nach acht auf dem Weg zur Ravensburger Hütte. Nach gut fünfundvierzig Minuten erreichen wir den Abzweig zum Formaletsch. Eine viertel Stunde später dann das Steinerne Meer. Sieht erst gar nicht so groß aus. Dennoch dauert die Durchquerung ca. 45 min. Schnell hat man dort den Weg verloren. Jetzt folgt der Aufstieg auf den Gehrengrat. Mein Navi zeigt Steigungen von 30 bis 40° an. Geht schon knackig nach oben. Nachdem das steilste Stück geschafft ist, zieht es sich noch in vielen Kehren auf den Grad. Eine gute Stunde verweilen wir auf dem Grad. Auch der Abstieg ist erst wieder sehr steil, das Gefälle von 45° und mehr. Danach etwas flacher bis zum See, den wir nach fünfeinhalb Stunden und neun Kilometer erreichen. Wieder erwartet uns ein Bilderbuch Panorama. Das herzliche grün-blau des Sees, die Berge und das fantastische Licht machen die Pause perfekt. Wir sind schon so platt, dass wir uns für den einfacheren Weg um den See herum mit weniger Höhenmetern entschieden. Das letzte Stück dann nochmal einhundert Meter nach oben bis zur Hütte ist nochmals anstrengend. Nach gut sieben Stunden sind wir dann an der Ravensburger Hütte. Schuhe aus und Radler genießen.

Spullersee im Lechtal

Und schon ist der letzte Tag unserer Tour angebrochen. Um acht brechen wir auf unserer letzten Etappe zum Parkplatz. Erst 100 m leicht bergauf zum Stierlochjoch und von dort 500 m nach unten zum Parkplatz beim Fischerwirt. Nach eindreiviertel Stunden sind wir wieder da, wo wir gestartet sind. Jetzt noch einige Stunden im Auto und eine schöne Reise geht zu Ende. 

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